Statement zur Windkraft auf dem Lammerskopf

Fridays for Future Heidelberg begrüßt ausdrücklich die Pläne des Landes Baden-Württemberg, auf dem Lammerskopf bei Heidelberg den Bau von Windkraftanlagen anzustoßen. Angesichts der katastrophalen bisherigen Ausbaubilanz von Windkraft in Baden-Württemberg und besonders in der Region Heidelberg ist das ein wichtiger und überfälliger erster Schritt. Aufgrund des steigenden Strombedarfes [1] in den nächsten Jahren wäre es illusorisch und unverantwortlich, lokale Potenziale nicht zu nutzen. Auch die Region profitiert von dezentralem, lokal erzeugtem Strom, der die Energiesicherheit erhöht. Deshalb fordern wir: Das Land Baden-Württemberg muss in Kooperation mit den angrenzenden Städten die Ausschreibung und das Prüfverfahren für die Windkraftanlagen auf dem Lammerskopf eng begleiten und zügig durchführen. Lokalen Energiegenossenschaften und Stadtwerken soll nach Möglichkeit Vorrang vor Großinvestorinnen gegeben werden. So wird auch die lokale Akzeptanz erhöht. Wir von Fridays for Future Heidelberg haben Vertrauen, dass die naturschutzrechtlichen Bedenken durch die zuständigen Gerichte ausreichend bewertet werden und warnen davor, Naturschutz als vorgeschobenen Grund zur Verzögerung der Energiewende zu missbrauchen. Darüber hinaus weisen wir darauf hin, dass auch die Klimaerwärmung durch Dürren und Waldbrände eine große Gefahr für den Wald darstellt.

Wir kritisieren die bisherige Verhinderungspolitik durch die Stadt Heidelberg und ihren langjährigen Oberbürgermeister Eckart Würzner. Auf Heidelberger Stadtgebiet gibt es bisher keine einzige Windkraftanlage. Es stellt sich die Frage, wie Heidelberg in Zukunft mit klimaneutralem Strom versorgt werden soll. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass der Strombedarf in Deutschland im Zuge der Energiewende weiter steigen wird; Wärmepumpen und E-Autos benötigen Strom [1]. Mit Dachflächen Photovoltaik ließe sich ca. 38% des in Heidelberg verbrauchten Stroms erzeugen [2]. Davon ist Heidelberg weit entfernt: Im Jahr 2022 waren es erst ca. 3,5% (Dach- und Freiflächen-Photovoltaik zusammen) [3]. Auch bei maximalem Ausbau der Photovoltaik halten wir das von der Gruppierung „Rettet den Odenwald“ häufig als Lösung propagierte Energiesparen [4] für unrealistisch – insbesondere, wenn die Einsparung so groß sein soll, dass bei eigentlich steigendem Energiebedarf die Energieversorgung komplett ohne Windkraft sichergestellt werden kann. Neben einem beschleunigten Ausbau der Photovoltaik ist auch die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen unverzichtbar.

Wir sehen die Verantwortung dafür, dass der Ausbau der Windkraft in vielen Kommunen in Baden- Württemberg in den letzten Jahren nur wenig voran kam, nicht nur bei den Kommunen. Die Landesregierung war in den letzten zehn Jahren untätig und hat darauf gewartet, dass die Regionalverbände Vorrangflächen für Windkraft ausweisen. Es ist schon seit Jahren erkennbar, dass dies vielerorts nicht passiert. Durch die langjährige Untätigkeit der Landesregierung haben sich nun eklatante Rückstände ergeben, die aufgeholt werden müssen.

Auf der vom Land ausgeschriebenen Fläche können durch Windkraftanlagen ca. 11,5% des in Heidelberg verbrauchten Stroms erzeugt werden [5]. Auch wenn dies ein nicht zu vernachlässigender Beitrag ist, würde auch bei maximalem Ausbau der Photovoltaik auf Dachflächen der Strombedarf Heidelbergs bei weitem nicht gedeckt – zumal auch andere Kommunen, die ebenfalls mit klimafreundlichem Strom versorgt werden sollen, an die aktuell ausgeschriebene Fläche grenzen. Deshalb begrüßen wir, dass die Stadt Heidelberg aktuell wieder nach geeigneten Standorten sucht, nachdem die letzte Prüfung vor sieben Jahren erfolglos war [6]. Wir fordern, dass diesmal Standorte mit ausreichender Windhöffigkeit ausgeschrieben werden und die Stadt aktiv nach Investorinnen sucht, damit zeitnah gebaut werden kann. Um Heidelberg gibt es leider nur eine begrenzte Anzahl von Gebieten, die eine ausreichende Windhöffigkeit vorweisen. Als besonders geeignet sehen wir den Bergrücken nördlich des Neckars Richtung Dossenheim an (siehe mitgelieferte Karte). Anders als das aktuell vom Land ausgeschriebene Gebiet ist dies kein FFH-Gebiet und somit ist der Zielkonflikt zwischen Klima- und Naturschutz dort kleiner.

Als Download:

Quellen:

[1] https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch

[2] Laut Masterplan 100% Klimaschutz des ifeu können durch Dachflächen-Photovoltaik ca. 293
GWh pro Jahr erzeugt werden
(https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/Masterplan_HD_IFEUEndbericht_Teil1_2_2014-04-
22.pdf
); im Jahr 2019 hat Heidelberg 778 GWh verbraucht
(http://www.gemeinderat.heidelberg.de/vo0050.asp?__kvonr=32886, Informationsvorlage)

[3] Im April 2022 waren in Heidelberg 27 MWp Photovoltaik installiert
(http://www.gemeinderat.heidelberg.de/vo0050.asp?__kvonr=32886, Informationsvorlage). In
Deutschland enspricht ein kWp installierte Leistung von Photovoltaik Anlagen ca. 1.000 kWh
erzeugter Energie pro Jahr (https://gruenes.haus/kwp-in-kwh-bedeutung-umrechnung/). Bezogen
auf einen jährlichen Verbrauch von 778 GWh (Stand 2019;
http://www.gemeinderat.heidelberg.de/vo0050.asp?__kvonr=32886, Informationsvorlage) ergibt
sich ca. 3,5% Stromerzeugung durch Photovoltaik

[4] https://rettet-den-odenwald.de/argumente/

[5] Annahmen: 15 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 3MW
(https://www.entega.de/blog/windkraftanlage-leistung/), 2000 Volllaststunden im Jahr
(https://www.windkraftscout.de/wie-viel-energie-erzeugt-eine-windkraftanlage-pro-jahr/)

[6] www.rnz.de/region/heidelberg_artikel,-_arid,892837.html

Demo am Tagebau Welzow

Der Kohlekonzern LEAG will noch 700 Millionen Tonnen Kohle verbrennen. Für 1,5°C dürfen es aber maximal noch 205 Mio. t. sein.

Wir demonstrieren deshalb direkt am Tagebau für einen klima- und sozialgerechten Kohleausstieg im Osten.

Dafür fahren wir in die Lausitz.
Am 25.6. findet am Tagebau Welzow eine große Demo gegen den Kohleabbau im Osten statt.
Wir organisieren eine gemeinsame Busanreise aus Heidelberg zu der Demo.
Hier könnt ihr euch anmelden:
https://fffutu.re/lausitz-anreise

Unterstütze unsere Forderungen!

[English below]

Einen Monat nach der Klimaversammlung sind unsere Forderungen an den*die nächste*n Oberbürgermeister*in für die nächsten acht Jahre jetzt öffentlich. Dabei sind unter anderem die Forderungen, die wir bei der Klimaversammlung erarbeitet haben, aber auch die Forderungen unseres Bündnisses “Heidelberg Für Alle” mit Asylarbeitskreis Heidelberg, Migration Hub Heidelberg, Seebrücke Heidelberg und dem Solicamp_hd. Du kannst sie dir hier durchlesen:

Wir würden uns sehr freuen, wenn du dich mit uns hinter diese Forderungen stellst. Unsere Petition kannst du hier unterschreiben:

Teile gerne diesen Aufruf. Und du kannst natürlich am 18.11. mit uns auf die Straße gehen!

English

Support our demands!
One month after our people’s climate summit our demands for the next eight years of local politics in Heidelberg are public now. The demands we worked on during our summit are part of these demands. However there are additional ones which we support with our alliance “Heidelberg Für Alle” (Heidelberg for everyone) together with Asylarbeitskreis Heidelberg, Migration Hub Heidelberg, Seebrücke Heidelberg and Solicamp_hd.

You can find our demands here (so far unfortunately only in German, we are working on a translation):

It would be great if you’d support our demands. You can sign our petition here:

Please feel free to share this post. And you can also join our demonstration on the 18th of November!


Klimaversammlung am 23.09.2022

Am 23.09. ist der nächste globale Klimastreik. In Heidelberg findet die Demo aber erst später statt. Warum? Weil dieses Jahr in Heidelberg ein neuer Oberbürgermeister bzw. eine neue Oberbürgermeisterin gewählt wird und das Streiken nicht mehr reicht. Diese Wahl ist für ein klimagerechtes Heidelberg extrem wichtig, da Oberbürgermeister*innen in Baden-Württemberg für acht Jahre, d.h. bis 2030 (!), gewählt werden.

Deswegen werden wir eine Klimaversammlung veranstalten, zu der wir herzlich einladen! Alle Infos zum Hintergrund, der Anmeldung und dem Veranstaltungsort findet ihr auf der Seite zur Klimaversammlung.

Sechs Aktivist*innen stehen vor dem Veranstaltungsort des Städtetages BW 2022, dem SNP Dome in Heidelberg. Sie halten ein Banner mit der Aufschrift "Wir wissen, was nötig ist und wir wissen, dass es möglich ist" hoch.

Protest zum Städtetag BW

Am Donnerstag, den 21.07.2022, waren wir beim Auftakt des Städtetags Baden-Württemberg, der dieses Jahr in Heidelberg stattfindet –  es treffen sich hunderte Bürgermeister*innen aus Baden-Württemberg und sprechen über nötige Veränderungen auf lokaler Ebene, es werden große Reden geschwungen, doch wir wissen schon lange was nötig ist und wir wissen, dass es möglich ist! Deswegen begrüßten wir die Teilnehmenden vor dem Veranstaltungsort und stellten drinnen einen ausführlichen Forderungskatalog an den Städtetag vor, der Klimagerechtigkeit zur Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden erklärt. Diesen findet ihr hier.

Auch der Oberbürgermeister aus Heidelberg Eckart Würzner wird die Arbeit der Stadt beim Städtetag BW in großen Tönen loben, während eine große Umsetzungslücke klafft. Eine reiche Stadt wie Heidelberg kann nicht mit Symbolpolitik punkten, sondern muss radikal anpacken. Drinnen und draußen fordern wir: Klimagerechtigkeit fängt in unseren Städten an!

Sechs Fridays for Future Aktivist*innen stehen vor dem Veranstaltungsort des Städtetages BW, dem SNP Dome in Heidelberg. Sie halten ein Banner mit der Aufschrift "Wir wissen was möglich ist und wir wissen dass es möglich ist" hoch.

#PeopleNotProfit: Globaler Klimastreik am 25.03.2022

Text in pink und schwarz auf gelbem Hintergrund: "25.03. Globaler Klimastreik 16:00 Uhr Stadtbücherei Heidelberg" am linken ist ein Axolotl, rechts ist eine Frau zu sehen, die ein Megafon in der Hand hält

Na, wer hat’s schon mitbekommen? In zehn Tagen ist es wieder so weit – Der nächste Globale Klimastreik steht an!! 📣
Am 25.3. geht es ab 16 Uhr an der Stadtbücherei HD los. 📆
Das Motto ist #PeopleNotProfit

Alle Infos zum Streik findest du hier


Doch was heißt #PeopleNotProfit ?🤔 Wir streiken an diesem Tag, um die Interessen der Menschen vor die Profite der Konzerne zu stellen. In dem Bewusstsein, dass die Klimakrise das Resultat jahrhundertelanger Ausbeutung und Unterdrückung durch Kolonialismus und Kapitalismus ist, kämpfen wir Seite an Seite mit den am stärksten betroffenen Menschen und Regionen (MAPA, Most Affected People and Areas). Wir schließen uns ihren Kämpfen für Gerechtigkeit und ihren Forderungen für Dekolonialisierung an! ✊

Profitinteressen und Wirtschaftswachstum werden über das Leben von Menschen und die planetaren, ökologischen Grenzen gestellt. Die Menschen im globalen Süden sind am stärksten von den Krisen betroffen – Krisen, die nicht sie, sondern die reichsten Menschen und Großkonzerne in vollem Bewusstsein verursachen.

Wir fordern echte Klimagerechtigkeit und eine Transformation zu einem System, welches alle Menschen im Blick hat und nicht nur die Interessen der Industrieländer und Großkonzerne #sytsemchangenotclimatechange

Schließ dich uns an und sei am 25.3. um 16 Uhr mit uns gemeinsam auf der Straße laut. 💚

Bild vom Streik am 24.09.2021, zu sehen ist der Beginn des Demozuges auf der Neuenheimer Landstraße und das Frontbanner mit der Aufschrift "Die Krisen an der Wurzel packen, Uproot the System !!!"
Demozug am 24. September zum Motto #UprootTheSystem

Kundgebung zur EU-Taxonomie

English below

Unser 1. Heidelberger Klimastreik 2022 findet am 21.01. um 14 Uhr am Bismarckplatz statt. 

Am 31.12 verabschiedete die EU-Kommission einen Vorschlag zur Taxonomie, der fossiles Gas und Atomkraft als nachhaltige Energiequelle deklariert und somit subventioniert. Doch mit diesem Greenwashing würden gefährliche, teure und klimaschädliche Technologien unterstützt, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien blockieren.

Wenn die EU ernstahften Klimaschutz betreiben möchte, kann dieses Vorhaben keine Option sein. Es würde jeglichen Bemühungen für einen 1.5°C-Pfad entgegenstehen.  

Scholz unterstützt die Pläne, Erdgas als „grün“ einzustufen – für uns ist klar: #OlafSchummelt. 

Das können wir nicht hinnehmen, denn mit diesen Plänen steuern die EU und Scholz mit #VollGasInDieKrise! 

Schnappt euch eure Freund*innen und kommt nächsten Freitag um 14 Uhr gemeinsam zum Bismarckplatz und lasst uns gemeinsam ein Zeichen gegen diese Taxonomie setzen!

Denkt an eure medizinische Maske und haltet währen der Kundgebung Abstand zueinander.

English version

The first climate strike of 2022 in Heidelberg is taking place on Friday the 21st of January 2p.m. at Bismarckplatz. 

On 31.12 the EU Commission passed a draft law about taxonomy, which declares fossil gas and nuclear power as sustainable energy source, that will be subsidized. Due to this Greenwashing, dangerous, expensive and climate-damaging technologies would be supported, that would block the expansion of renewable energy. 

If the EU really wants to do serious climate protection, this project is not an option. It would stand in the way of all the efforts to keep the 1.5 degree commitment. 

Scholz supports these plans to declare petroleum gas as sustainable, but it’s obvious: #OlafSchummelt (Olaf Scholz is cheating). 

We can’t accept this, because with these plans the EU and Scholz are steering #VollGasInDieKrise (directly into the crisis)! 

Get your friends and join us on Friday at 2 p.m. at Bismarckplatz to take a stand against taxonomy! 

Kundgebung zum Klimaschutzaktionsplan

Seit Jahren demonstrieren Tausende auf Heidelbergs Straßen für Klimagerechtigkeit und dennoch: Der Klimaschutzaktionsplan ist in seiner aktuellen Form unzureichend, ineffektiv und unsozial; lediglich 14% Emissionsreduktion werden nach der Emissionis-Bilanzierung durch das IFEU-Institut erreicht. Und das, wo selbst für die Maßnahmen mit dem größten Einsparungspotenzial, der Fernwärmeumstellung und der Verdopplung der Sanierungsrate, viel zu wenige Mittel im Haushalt eingeplant sind. Schon heute verlieren tagtäglich Menschen ihre Lebensgrundlage aufgrund der Klimakrise oder sehen sich existenziellen Gefahren gegenüber. Hierbei können wir nicht immer noch länger zusehen und fordern spürbare Klimagerechtigkeit, die in Heidelberg beginnt. 

Anlässlich des 2-jährigen Beschlusses des Klimaschutzaktionsplanes treffen wir uns vor der beginnenden Gemeinderatssitzung zu einer Kundgebung und zeigen, dass Klimagerechtigkeit endlich auch in Heidelberg lokal gedacht werden muss.

🕚: 9. Dezember 15:30 Uhr
📍: Marktplatz

Erzählt euren Freund*innen von der Aktion, kommt vorbei und lasst uns gemeinsam für Klimagerechtigkeit kämpfen!