Am Mittwoch Abend, dem 01. Juli, protestierten 200 Schüler:innen und Studierende auf der Neckarwiese gegen das Kohlegesetz, das am Freitag im Eilverfahren im Bundestag abgestimmt wird. Das Gesetz zementiert den Kohleausstieg bis 2038, was laut der Klimawissenschaft jedoch nicht mit dem 1,5°C- Ziel des Pariser Abkommens vereinbar ist. Deshalb fordern die Demonstrant:innen die Bundestagsabgeordneten auf, gegen das Gesetz zu stimmen und dieses in der Sommerpause mit Blick auf die Pariser Klimaziele zu überarbeiten. Schon seit einer Woche finden bundesweit Blockaden und Proteste von Organisationen wie Greenpeace und Ende Gelände statt.

„Wir müssen bis 2030 aus der Kohle aussteigen, um den deutschen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Der Entwurf zum Kohlegesetz ermöglicht noch für knapp zwei Jahrzehnte Verbrennung dieses dreckigen, unwirtschaftlichen und zerstörerischen Energieträgers. Die Bundesregierung ignoriert damit die Stimmen der Wissenschaft und der Bevölkerung, während wir vor der nächsten Dürre stehen und Menschen tagtäglich von der Klimakrise bedroht sind“, so Juliane Laier, Auszubildende aus Heidelberg, in einer Rede.

Nach wenigen Tagen Planung standen auf der Neckarwiese die Demonstrant:innen mit coronagerechtem Sicherheitsabastand und Atemschutzmasken. Sie riefen Sprüche wie: ‚Kohle Konzerne, baggern in der Ferne, zerstören unsere Umwelt, nur für ein Batzen Geld‘‘ und hielten passende Plakate mit den Forderungen an die Regierungsparteien SPD und CDU hoch. Umweltorganisationen wie Heidelberg Kohlefrei und die Heidelberger Energiegenossenschaft hielten eine Rede zu den Auswirkungen des Kohlegesetzes.

„Wir müssen an die Menschen denken, die in den Stein- und Braunkohleabbaugebieten leben! Sie alle verlieren Wasser, fruchtbaren Boden und ihre Häuser, sowie ihre Gesundheit durch den Tagebau – in der Lausitz oder auch Kolumbien. Fridays for Future kämpft nicht nur für die Zukunft, wir kämpfen für ein gerechtes Leben aller Menschen und Lebewesen. Wir brauchen Klimagerechtigkeit jetzt! Das bedeutet, dass alle Dörfer weltweit bleiben!“ ergänzt Paula Zahl, Schülerin aus Heidelberg.

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