Demo

The speeches in english

Les discours en français

Aufruf

Am Donnerstag, den 06.05. streiken wir als Teil des Bündnisses cemEND vor dem Hauptgebäude von HeidelbergCement, Berliner Straße /Jahnstraße! Anlässlich der (virtuellen) Aktionärsversammlung fordern wir gemeinsam mit anderen Umwelt- und Menschenrechtsgruppen vom Großkonzern sofortigen Klima- und Umweltschutz, sowie die Einhaltung von Menschenrechten.

Reden

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Kontaktverfolgung

Bitte tragt euch in dieses Formular ein, um für den (hoffentlich nicht eintretenden) Fall einer Corona-Infektion alle Leute eines Blocks zu informieren: https://forms.gle/HLUJKLU1QEt6vWVo6

Hintergrundinfos

Klimakiller HeidelbergCement

HeidelbergCement klingt wie ein kleines Unternehmen in Baden-Württemberg, ist jedoch global der zweitgrößte Zementproduzenten weltweit und nach RWE derzeit das klimaschädlichste Unternehmen im DAX. Mit selbstgesteckten Nachhaltigkeitszielen will der Zementriese nach eigenen Aussagen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und wäre gerne ‚Leader in Sustainability‘ mit über 70 Mio Tonnen CO2 Emissionen jährlich. Allerdings liegen diese Ziele weit hinter Paris und dem selbsternannten grünen Image des Großkonzerns zurück [1]. Als wäre das nicht genug, verdient die Zementindustrie an den ihnen geschenkten CO2 Zertifikaten der EU in Milliardenhöhe [2]. Statt also einen Preis für die Unmengen an Treibhausgasen zu zahlen, die HeidelbergCement ausstößt, profitiert das Unternehmen von der eigenen Klimazerstörung.

Menschenrechtsverletzungen

Das Großunternehmen ist in über 60 Ländern ist aktiv und beutet häufig durch Tochterfirmen Menschen und Natur aus. Bereits seit 2006 protestieren Menschen in Indonesien gegen den Bau einer Zementfabrik im Kendeng-Gebirge. Die Menschenrechtsorganisation WatchIndonesia klagt die Menschenrechtsverletzungen schon lange an. In der Westsahara, die Marokko seit 1975 gebietsweise völkerrechtswidrig besetzt hält, verstößt HeidelbergCement gegen internationales Recht, indem dort der marokkanische Tochterkonzern „Ciments du Maroc“ Rohstoffe abbaut. HDC kaufte 2008 die Firma Hanson und ihre israelische Tochter Hanson Israel. Hanson betreibt seit 13 Jahren den Steinbruch „Nahal Raba“. Laut Berichten führen die Aktivitäten am Steinbruch zu verschiedenen Menschenrechtsverletzungen und verstoßen gegen internationales Recht. Seit 1984 ist HDC in Togo aktiv. HDC unterstützt die Diktatur & betreibt Landgrabbing. Der Konzern kauft von Kleinbäuer*innen bewirtschaftetes Ackerland, die weder involviert noch entschädigt werden. Der Kalkabbau zerstört Vegetation & historisches Erbe.

Klimagerechtigkeit

All diese Problematiken sind sehr bezeichnend für unseren Kampf für Klimagerechtigkeit. Denn globale Ungerechtigkeiten, kolonial geprägte Ausbeutungsverhältnisse und Menschenrechtsverletzungen gehen in einem fossilen Kapitalismus Hand in Hand mit Klimazerstörung. Dabei steht Profitmaximierung großer Konzerne an erster Stelle; vor Menschenrechten, vor Gerechtigkeit, vor dem Klima. HeidelbergCement zeigt eindrücklich, dass unser Kampf für Klimagerchtigkeit weiter geht als Netto-Emissionen. Es geht um systemischen Wandel und Gerechtigkeit auf allen Ebenen!

Bündnis cemEND

Deswegen sind wir Teil des Bündnisses cemEND. Es besteht aus Menschenrechts- und Umweltaktivist:innen von Fridays For Future, Extinction Rebellion, Watch Indonesia, Greenpeace, das Klimakollektiv, Architects for Future und Wurzeln im Beton. Zusammen forden wir:

1. Klima- und Umweltschutz jetzt!

HeidelbergCement muss ab jetzt kontinuierlich seine Emissionen senken und bis spätestens 2035 eine positive Klimabilanz erreichen – und das ohne Herumtrickserei durch Zertifikate. Die Umwelt- und Ökosystemzerstörung, insbesondere durch Sand-, Kies- und Kalksteinabbau, muss gestoppt werden.

2. Menschenrechte einhalten!

HeidelbergCement muss entlang der Lieferkette Menschen- und Völkerrecht achten! Der Konzern muss die FPIC-Prinzipien (UN-Leitlinien zum Schutz Indigener), die UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte und die OECD-Leitsätze für multinationale Konzerne einhalten. Außerdem müssen Arbeits- und Gewerkschaftsrechte eingehalten und enteignete Bäuer:innen gerecht entschädigt werden. Dazu muss der Konzern schnellstmöglich seinen Rohstoffabbau im Kendeng-Gebirge, der Westsahara und Palästina stoppen!

Weitere Infos

Auf der Website des Bündnisses steht alles, was ihr noch über HeidelbergCement und die Zementindustrie wissen müsst! Dort gibt es zu allem auch noch weiterführende Quellen. Schaut gerne vorbei.

[1] https://uploads-ssl.webflow.com/5ddbd8f4d31f0fb0ad6f12fd/5de0ee8ed4143433dfd2d13d_right_%23whatif_2019_report.pdf
[2] https://carbonmarketwatch.org/2016/11/30/press-statement-cement-industry-made-e5-billion-in-pollution-windfall-from-eus-carbon-market/