Am 20.9. führt unsere Demo fahrradfahrend durch die Straßen Heidelbergs!
Wann? Am 20.9.2025 15 Uhr
Wo? Start und Ende an der Stadtbücherei
Unser Motto heißt #ExitGas: Nur diesmal gehen wir nicht, sondern fahren auf die Straße gegen fossile Gasprojekte und für Klimaneutralität! Fährst du mit?

Route
Wir starten an der Stadtbücherei und fahren einmal um die Altstadt drumherum, durch den Schlossbergtunnel und über die Kurfüstenanlage zum Römerkreis und biegen dort Richtung Karlstorbahnhof nach Süden ab. Dort findet unsere Zwischenkundgebung statt und wir fahren über die Römerstraße, den Weststadt/Südstadt-Bahnhof zurück zur Stadtbücherei. Hier ist ein Link, auf der ihr die Karte mit der Routenführung anschauen könnt: Route Fahrraddemo 20.9.2025
Blöcke
Hauptblock
ruhiger Block
Programm
15 Uhr Start an der Stadtbücherei: Eröffnung mit dem Klimaprotestchor und der fff-Rede
ca. 16:30 Uhr Zwischenkundgebung am Karlstorbahnhof
ca. 17:15 Uhr Endkundgebung und Musik von der Band Dayn, Spotify: hierunter.
Mithelfen
Ohne Ordner:innen fährt/rollt die Demo nicht! Deswegen brauchen wir dich, wenn du über 18 Jahre alt bist und am 20.09. einfach 20min früher da sein kannst – perfekt! Komm dafür in eine dieser Gruppen:
Wenn du Lust hast, dich bei Streikplanung und vielen anderen Aktionen von FFF für Klimaschutz einzusetzen, dann sprich uns einfach auf oder nach der Demo an, das wäre sehr cool.
Ansonsten findest du hier auch unseren Linktree, mit vielen Gruppen, in denen wir Infos posten.
Reden/Speeches
Klickt einfach auf die entsprechende Zeile, um die Rede auszuklappen.
To view the whole text, just click on the line with the desired speech.
Anfangsrede Fridays for Future
Seit bald einem halben Jahr ist die neue Regierung Merz jetzt im Amt. Viel wurde diskutiert über Grenzkontrollen und Haushaltsentwürfe, die Klimakrise scheint im Moment aber keine große Rolle zu spielen. Doch während die Politik die Klimakriese ignoriert, treffen uns seine Folgen härter denn je. Es vergeht kaum eine Woche ohne neue Meldungen von Überschwemmungen, Waldbränden oder Hitzewellen. Allein an der Hitze starben in Deutschland diesen Sommer laut Robert Koch Institut über 2000 Menschen.
Der Regierung Untätigkeit vorzuwerfen, wäre jedoch unfair. Nein, sie handelt sehr wohl, leider aber in die falsche Richtung. Nach dem von uns mühselig erkämpften Kohleausstieg, subventionieren sie nun einfach den nächsten fossilen Brennstoff und zwar Gas. Ein gutes Beispiel dafür ist die geplante Gasförderung bei Reichling und Borkum:
Neben der ostfriesischen Insel Borkum soll nach Gas gebohrt werden, ungeachtet der riesigen Klima- und Umweltschäden, die dadurch entstehen. Die Gasbohrungen gefährden das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer, erhöhen das Erdbebenrisiko auf der Insel und gefährden die lokale Trinkwasserblase. Das alles für eine Menge an Gas, die noch nicht einmal ein Prozent von Deutschlands jährlichem Gasverbrauch deckt. Zu behaupten, die Bohrungen seien notwendig für unsere Energiesicherheit, ist also absurd.
Um problematische Gasprojekte zu finden, müssen wir aber gar nicht bis zur Nordsee fahren. Auch hier in Heidelberg baut der Energiekonzern „Terranets BW” eine neue Gasleitung. Diese soll Heidelberg mit Heilbronn verbinden und durch die Stadtteile Rohrbach und Emmertsgrund verlaufen. Mit ihrer geplanten Fertigstellung 2028 soll sie Teil der 250 km langen, süddeutschen Erdgasleitung werden. Zwar wird die Leitung nach außen als klimafreundliches Projekt verkauft, weil die Leitung irgendwann mal auf Wasserstoff umgestellt werden soll, ob und wann das aber passiert, ist aber mehr als fraglich. Unsere Landesumweltministerin Thekla Walker spricht von 2030, Terranets BW selbst von den 2030er Jahren. Das klingt alles sehr nach Wunschdenken, denn bis jetzt gibt es noch überhaupt keinen Wasserstoffmarkt und es lassen sich bei weitem nicht alle Prozesse, die wir heute mit Gas durchführen, sinnvoll durch Wasserstoff ersetzen. Solange wir darauf warten, dass vielleicht irgendwann mal grüner Wasserstoff durch diese Leitung fließt, wird durch Heidelberg also weiter dreckiges Erdgas fließen.
Warum ist Erdgas aber eigentlich so problematisch? Erstmal ist Erdgas ein fossiler Brennstoff, bei dessen Verbrennung CO2 entsteht. Zwar stimmt es, dass die Verbrennung von Erdgas effizienter ist als die von Kohle, jedoch hat die Gewinnung und der Transport von Erdgas ein großes Problem: Lecks! Überall, wo Erdgas gefördert und transportiert wird, gelangen durch Lecks große Mengen Methan in die Atmosphäre. Da Methan um ein Vielfaches klimaschädlicher ist als CO2, ist Erdgas im Endeffekt genauso schlimm wie Kohle!
Doch die Emissionen sind nicht das einzige Problem, auch die Herkunft des Gases ist oft sehr fragwürdig. Es wird meist aus totalitären Staaten importiert, in denen keine Klima- und Umweltschutzstandards eingehalten werden. Daher leidet die lokale Bevölkerung oftmals stark unter der Gasförderung, während nur einige wenige Menschen und Konzerne wirtschaftlich profitieren.
Ungeachtet dieser Probleme kündigt unsere Wirtschaftsministerin Katherina Reiche an, mindestens 20 Gigawatt an neuen Gaskraftwerken ausschreiben zu wollen. Das wundert einen weniger, wenn man weiß, dass sie früher für die Gas-Lobby gearbeitet hat und erst vor kurzem noch den Ausbau der Erneuerbaren als “völlig überzogen” bezeichnet hat.
Deswegen ist es nicht weiter verwunderlich, aber trotzdem ein Skandal, wenn die Bundesregierung den Gaspreis mit 3,4 Milliarden Euro aus dem Klima und Transformationsfond subventioniert. Um jetzt mal klar zu machen, was das bedeutet: Der Klima und Transformationsfond wird unter anderem durch den CO2 preis gefüllt. Der CO2-Preis ist dazu da, klimaschädliches Verhalten teurer zu machen und die Transformation zu finanzieren. Jetzt nehmen wir aber dasselbe Geld und nutzen es, um CO2 wieder billiger zu machen! Wir nehmen also Geld, das dazu da ist, das Klima zu schützen und nutzen es dafür, das Klima zu zerstören, das ist doch absurd!
Wenn man sich jetzt diese ganzen schlechten Nachrichten anschaut, mit denen wir gerade konfrotiert sind, ist es einfach, den Mut zu verlieren. Doch wir müssen genau das Gegenteil tun. Die aktuelle Lage zeigt, dass der Kampf für Klimagerechtigkeit jetzt wichtiger ist denn je und wir wissen, dass wir ihn gewinnen können. Den Kohleausstieg hätte es nicht gegeben, wenn wir nicht alle gemeinsam jahrelang dafür gekämpft hätten. Genauso ist der Gasausstieg 2035 möglich. Deswegen lasst uns gemeinsam laut sein, lasst uns gemeinsam Kämpfen. Für eine bessere Zukunft, für Klimagerechtigkeit!
Opening speech by Fridays for Future
The new Merz government has now been in office for almost six months. There has been much discussion about border controls and budget proposals, but the climate crisis does not seem to be playing a major role at the moment. However, while politicians ignore the climate crisis, its consequences are hitting us harder than ever. Hardly a week goes by without new reports of floods, forest fires, or heat waves. According to the Robert Koch Institute, more than 2,000 people died in Germany this summer due to the heat alone.
However, it would be unfair to accuse the government of inaction. No, it is taking action, but unfortunately in the wrong direction. After we fought hard to phase out coal, they are now simply subsidizing the next fossil fuel, namely gas. A good example of this is the planned gas production near Reichling and Borkum:
Gas drilling is to take place off the East Frisian island of Borkum, regardless of the enormous damage this will cause to the climate and the environment. The gas drilling endangers the UNESCO World Heritage Site of the Wadden Sea, increases the risk of earthquakes on the island, and threatens the local drinking water supply. All this for an amount of gas that does not even cover one percent of Germany’s annual gas consumption. To claim that the drilling is necessary for our energy security is therefore absurd.
However, we don’t have to go all the way to the North Sea to find problematic gas projects. Here in Heidelberg, the energy company “Terranets BW” is also building a new gas pipeline. It is intended to connect Heidelberg with Heilbronn and run through the districts of Rohrbach and Emmertsgrund. With its planned completion in 2028, it will become part of the 250 km long natural gas pipeline in southern Germany. Although the pipeline is being marketed as a climate-friendly project because it is supposed to be converted to hydrogen at some point, whether and when this will happen is more than questionable. Our state environment minister, Thekla Walker, is talking about 2030, while Terranets BW itself is talking about the 2030s. This all sounds very much like wishful thinking, because there is still no hydrogen market at all and it is far from possible to replace all the processes we currently carry out with gas with hydrogen in a meaningful way. So while we wait for green hydrogen to flow through this pipeline at some point in the future, dirty natural gas will continue to flow through Heidelberg.
But why is natural gas so problematic? First of all, natural gas is a fossil fuel that produces CO2 when burned. While it is true that burning natural gas is more efficient than burning coal, the extraction and transport of natural gas poses a major problem: leaks! Wherever natural gas is extracted and transported, large amounts of methane escape into the atmosphere through leaks. Since methane is many times more harmful to the climate than CO2, natural gas is ultimately just as bad as coal!
But emissions are not the only problem; the origin of the gas is also often highly questionable. It is mostly imported from totalitarian states where climate and environmental protection standards are not adhered to. As a result, the local population often suffers greatly from gas production, while only a few people and corporations benefit economically.
Despite these problems, our Minister of Economic Affairs, Katherina Reiche, has announced plans to put at least 20 gigawatts of new gas-fired power plants out to tender. This comes as less of a surprise when you consider that she used to work for the gas lobby and only recently described the expansion of renewables as “completely excessive.”
It is therefore not surprising, but nevertheless scandalous, that the federal government is subsidizing the price of gas with €3.4 billion from the Climate and Transformation Fund. To clarify what this means: the Climate and Transformation Fund is financed, among other things, by the CO2 price. The CO2 price is intended to make climate-damaging behavior more expensive and to finance the transformation. But now we are taking the same money and using it to make CO2 cheaper again! So we are taking money that is intended to protect the climate and using it to destroy the climate. That is absurd!
When you look at all the bad news we are currently facing, it is easy to lose heart. But we must do exactly the opposite. The current situation shows that the fight for climate justice is now more important than ever, and we know we can win it. The coal phase-out would not have happened if we had not all fought for it together for years. The phase-out of gas by 2035 is also possible. So let’s be loud together, let’s fight together.
For a better future, for climate justice!
Rede des jungen ADFC
“Exit Gas, Enter Future” – das ist das Motto der Fahrraddemo, auf der wir heute sind. Danke
erstmal an die Einladung! Cool, dass ihr alle da seid, und vor allem so viele!
Gas wird uns oft als Meilenstein in Richtung Energiewende verkauft – doch statt den fossilen
Energien endgültig ein Ende zu setzten, schaufeln wir uns ein neues Loch in Richtung
Abhängigkeit und der Ungewissheit einer klimaneutralen Zukunft. Geld, das heute in
Gaskraftwerke, LNG-Terminals oder Pipelines fließt, fehlt uns morgen für den dringend
notwendigen massiven Ausbau erneuerbarer Energien, für Wärmepumpen, für Bus, Bahn
und Radwege. Kurz: Es fehlt uns für eine echte Zukunft.
Wir vom ADFC, Deutschlands größter Fahrradlobby, glauben, dass das Fahrrad auf dem
Weg zu dieser echten Zukunft eine extrem wichtige Rolle spielen kann. Wir setzen uns dafür
ein, alle Menschen für das Radfahren zu gewinnen und das Fahrrad als unabdingbaren
Baustein in der Verkehrswende zu stärken. Falls ihr euch fragt: hat das etwas mit dem ADAC
zu tun? Nein – denn im Gegensatz zum ADAC setzen wir uns tatsächlich für Klimaschutz und
lebenswertere Städte ein! Wir als junger ADFC sind dabei die erst Anfang diesen Jahres
gegründete Jugendorganisation und wollen uns für eine junge Perspektive in der
Verkehrspolitik einsetzen.
Daher finden wir es richtig cool, heute so viele (junge) Menschen auf dem Fahrrad zu sehen!
Stellt euch mal ein Heidelberg vor, in dem der Platz fürs Rad tatsächlich dem Platz
entspricht, den es in Heidelberg im alltäglichen Verkehr schon hat. 83% der Wege innerhalb
der Stadt werden in Heidelberg zu Fuß, mit dem ÖPNVÖPNV ist eine Abkürzung. Es bedeutet: Öffentlicher Personen∙nah∙verkehr. Das sind Busse und Bahnen. More oder eben dem Rad zurückgelegt!
38% davon alleine mit dem Fahrrad. Das hat eine Studie aus dem Jahr 2023 der TU
Dresden ergeben. Und dennoch haben die Autos bei weitem den meisten Platz im
Heidelberger Stadtbild. Das ergibt nicht nur wegen dieser Zahlen keinen Sinn, sondern auch
aus verkehrs- und klimapolitischer Sicht. Denn das Fahrrad ist für wirklichen Klimaschutz
deutlich sinnvoller als das Auto. Fahrräder brauchen nämlich keinen Kraftstoff zum Fahren,
außer der Motivation und der Muskelkraft des Fahrenden. Dass jetzt schon wieder darüber
diskutiert wird, ob man das Verbrenner-Aus kippen soll, ist aus dieser Sicht also extrem
dumm.
Außerdem ist das Fahrrad im städtischen Raum auch so ziemlich das effizienteste
Fortbewegungsmittel und sollte so die erste Wahl für alle Menschen in der Stadt sein. Denn
mit dem Fahrrad steht man nicht im Stau, mit dem Fahrrad muss man auch nicht lange nach
einem passenden Parkplatz suchen (und dann trotzdem noch einen halben Kilometer laufen
bis man da ist wo man hinwill) und zusammen mit dem ÖPNVÖPNV ist eine Abkürzung. Es bedeutet: Öffentlicher Personen∙nah∙verkehr. Das sind Busse und Bahnen. More kann man sogar ziemlich gut
auch weite Strecken zurücklegen. Warum fahren dann überhaupt noch Leute mit dem Auto?
Naja, wenn man sich die Infrastruktur fürs Fahrrad anschaut, dann ist die leider ernüchternd,
gerade wenn man sich ganz Deutschland anschaut. Ziemlich bezeichnend: eine der ersten
Aktionen der neuen Bundesregierung war, den Radverkehrsbeauftragten zu entlassen. Für
uns bedeutet das: es gibt noch viel zu tun. Setzen wir uns also gemeinsam dafür ein, dass
der umweltverträgliche Verkehr endlich den Platz bekommt, der ihm zusteht! Lasst uns heute
mit dieser Demo ein großes Zeichen dafür setzen!
Vielen Dank!
Speech by the young ADFC
“Exit Gas, Enter Future” – that’s the motto of the bike demo we’re at today. First of all, thank youfor the invitation! It’s great to see you all here, and especially so many of you! Gas is often sold to us as a milestone on the road to energy transition – but instead of putting an end to fossil fuels once and for all, we are digging ourselves into a new hole of dependence and the uncertainty of a climate-neutral future. Money that flows into gas-fired power plants, LNG terminals, or pipelines today is money we won’t have tomorrow for the urgently needed massive expansion of renewable energies, for heat pumps, for buses, trains, and bike paths. In short, we it is missing to build a real future.
We at ADFC, Germany’s largest bicycle lobby, believe that the bicycle can play an extremely important role on thepath to this real future. We are committed to winning over everyone to cycling and strengthening the bicycle as an indispensablebuilding block in the transport transition. In case you’re wondering: does this have anything to do with the ADAC?No—because unlike the ADAC, we are actually committed to climate protection and making cities more livable! We, as the young ADFC, are the youth organization that was only founded at the beginning of this yearand want to promote a young perspective in transportation policy That’s why we think it’s really cool to see so many (young) people on bikes today!
Imagine a Heidelberg where the space for bikes actually corresponds to the space they already have in everyday traffic in Heidelberg. 83% of journeys withinthe city are made on foot, by public transport, or by bike! 38% of these journeys are made by bicycle alone. This was the finding of a 2023 study by the Technical University of Dresden. And yet cars still take up by far the most space in Heidelberg’s cityscape. This makes no sense, not only because of these figures, but also from a traffic and climate policy perspective. After all, bicycles are much more effective for real climate protection than cars. Bicycles do not need fuel to run,except for the motivation and muscle power of the rider. From this perspective, the fact that there is now another debate about whether to phase out combustion engines is extremely stupid.
What’s more, bicycles are pretty much the most efficient means of transport in urban areasand should therefore be the first choice for everyone living in the city. After all, you don’t get stuck in traffic when you’re on a bike, you don’t have to spend ages looking for a parking space (and then still walk half a kilometer to get where you want to go), and when combined with public transport, you can even cover long distances quite easily. So why do people still drive cars? Well, if you look at the infrastructure for bicycles, it’s unfortunately sobering, especially when you look at Germany as a whole. Quite telling: one of the first actions of the new federal government was to dismiss the bicycle traffic commissioner. For us, this means there is still a lot to do. So let’s work together to ensure that environmentally friendly transport finally gets the place it deserves! Let’s send a strong signal today with this demonstrationBei einer Demonstration treffen sich viele Menschen. Sie sagen dort ihre Meinung. Manchmal bringen sie Plakate mit. More!
Thank you very much!